Diese Art von Grafiktablett ist wegen der hohen Anschaffunskosten eher für Profis geeignet, aber auch Amateure und absolute Anfänger werden natürlich von der Technik begeistert sein. Ob man sich für ein teureres Modell mit Display entscheidet, ist wie immer nur eine Frage des eigenen Budgets. Wenn der relativ hohe Preis für diese Geräte keine Rolle spielen sollte, könnte sich die Investition auch für den einen oder anderen Amateur sehr lohnen. Direkt auf dem Zeichengerät zu sehen was man zeichnet gibt einem (früher oder später) das Gefühl als ob man auf Papier zeichnet. Der große Vorteil bei diesen Tabletts ist der, dass alles was man zeichnet und malt 1:1 auf dem Display (unter dem Stift) abgebildet wird. Wenn du noch nie dieses Erlebnis hattest und immer noch auf Papier zeichnest, wirst du begeistert sein. Erfahrene Profis die bereits mit seperatem Monitor und Tablett ohne Display arbeiten, werden vom Zauber dieser Geräte beeindruckt sein.
Ich arbeite seit Jahren mit einem digitalen Zeichentablett (ohne Display) und habe vor kurzem bei einem befreundeten Grafiker selbst getestet und bin fasziniert. Das positive Gefühl beim zeichnen ist wirklich unbeschreiblich. Es war zwar kein echter "Test", sondern eher ein "testen" und "herumspielen", aber das hat mir bereits gereicht um zu wissen was meine nächste große technische Anschaffung sein wird: Ein Wacom Cintiq 13HD (altes Modell)! Aus dieser Reihe gibt es auch ein teureres Modell mit Touch-Funktion. Für meine Zwecke und mein Arbeits-Stil wäre aber ein "Cintiq 13 HD" völlig ausreichend.
Wenn du auch die Möglichkeit haben solltest dieses Gerät selbst mal zu testen, kann ich dir nur wärmstens empfehlen es zu tun. Es ist ein sehr positives Zeichengefühl wenn man direkt auf dem Bildschirm zeichnet. Um aber wirklich professionelle Ergebnisse erzielen zu können, muss man viel üben. Egal ob mit- oder ohne Display, die Devise lautet wie immer: üben, üben, üben... Man kann viel über dieses Thema lesen und recherchieren, wenn man es aber nicht selbst mal angefasst und getestet hat, ist es kaum Möglich das Zeichen-Feeling nachzuvollziehen. Man sollte es einfach mal selber testen um den Unteschied zu erfahren. Da ich kein Anfänger in diesem Bereich bin, fiel mir das Ausprobieren und Testen dementsprechend leichter. Anfängern die bereits ein Tablett haben, kann ich nur empfehlen ein Zeichentablett so oft zu nutzen wie nur möglich. Die Umgewöhnung vom "Maus-Zeichner" zum "Tablett-Zeichner" bedarf viel Übung und Zeit. Du wirst relativ schnell Erfolge erzielen und deiner Kreativität wird nichts mehr im Wege stehen. Ein Grafiktablett ist sozusagen ein Turbo-Booster für deine Kreativität und deine Ideen. Eine tolle grafische Idee, kombiniert mit dem richtigen Werkzeug, wird dich in neue kreative Dimensionen katapultieren.
Falls du niemanden persönlich kennen solltest der ein solches Gerät besitzt und du es mal testen möchtest, könntest du auch einfach mal beim nächsten Elektronik-Händler nachfragen, ob ein "Vorort-Test" gestattet ist. Sollte du keine Geschäfte in deiner Nähe haben die dir das Testen ermöglichen, spricht nichts dagegen das Gerät online zu bestellen und bei nicht gefallen wieder zurückzusenden.
Solltest du ein leidenschaftlicher digitaler Zeichner oder Maler sein (oder werden wollen), wird der letztere Fall sehr wahrscheinlich nicht eintreten. Bereits nach dem ersten Test in einem Laden-Geschäft, oder zu Hause, wirst du die kreativen Möglichkeiten erkennen und sehr wahrscheinlich den bekannten "Haben-wollen-Effekt" verspüren. ;-) Damit dieses Bedürfnis befriedigt wird, sollte man aber ein gutes finanzielles "Polster" bzw. Budget haben. Diese Geräte sind nicht günstig und preislich im höheren Segment angesiedelt. Also heißt es entweder Geld sparen, oder wenn man nicht warten möchte, als Alternative sich erst einmal ein günstigeres "Grafiktablett ohne Display" anschaffen.
Ich denke ich habe jetzt genug geschwärmt, als nächstes geht es um die technischen Besonderheiten und Eigenschaften von "Grafiktabletts mit Display".
Ein Grafiktablett mit Display hat eine berührungsempfindliche Oberfläche auf der man seine digitale Zeichnung bearbeiten und gleichzeitig betrachten kann. Inzwischen gibt es digitale Tablett-Modelle mit Bildschirm wo nicht zwingend ein zusätzlicher Computer, Notebook oder Laptop benötigt werden (kann bei Bedarf aber an einen Computer angeschlossen werden). Diese Geräten beinhalten ein eigenes Betriebssystem. Man kann diese Displaytabletts als normales Zeichentablett an seinem Arbeitsplatz nutzen, oder im Sommer, gemütlich im Schatten liegend seiner Arbeit nachgehen. Nutzt man eine Version ohne Betriebssystem, werden diese Geräte an den Arbeitsrechner (PC/Mac) angeschlossen (mit HDMI- oder VGA-Kabel) und das Monitor-Bild wird dabei auf das Displaytablett übertragen. Man sieht dann (parallel zum Rechner-Monitor) den gleichen Inhalt auf dem Tablett. Es ist aber auch möglich den Wacom Cintiq 13HD, in Kombination mit einem größeren Monitor, als reines Zeichentablett zu nutzen.
Man kann also Unterscheiden zwischen einem Tablett-Modell welches ein eigenes Betriebssystem beinhaltet und selbstständig arbeitet und einem Modell welches nur in Kombination mit einem PC funktioniert. Bei Bedarf bietet es sich auch an, das Displaytablett als zweiten Monitor zu nutzen und somit küntlisch sein "Arbeitsplatz" zu vergrößern. In der Praxis könnte man z.B. die ganzen Werkzeug-Tools und andere Extras einer Grafiksoftware, auf dem einen Bildschirm platzieren, während man auf dem anderen Monitor den gesamten Bildschirm als Arbeitsfläche zur Verfügung hätte. Solltest du vorhaben dein Tablett auch als Zweit-Display zu nutzen, dann achte besonders darauf, dass deine Grafikkarte im PC bzw. Mac, den gleichzeitigen Anschluss von zwei Monitoren erlaubt. Zum informieren oder recherchieren nutze einfach die folgenden Stichworte, die dir in diesem Zusammenhang weiterhelfen werden: Grafikkarte + "Dual-Head-Modus" und/oder "Dual-Monitorbetrieb".
Es gibt auch digitale Tabletts deren Displays mit einer sogenannten "Multi-Touch-Funktion" ausgestattet sind. Mit dieser Funktion kann man das Gerät auch ohne Stift nutzen und alternativ mit einem, oder mehreren Fingern zeichnen und auch Gesten ausführen. Mit Multi-Touch kann man das Bild mit den Fingern zoomen, drehen oder verschieben. Die gleichen Ergebnisse erzielt man natürlich auch ohne Multi-Touch. Mein persönlicher Favorit von oben (Wacom Cintiq 13HD) hat z.B. keine Multi-Touch-Funktion. Falls du nicht auf diese Funktion verzichten möchtest und es dein Budget zulässt wäre evtl. ein "Wacom Cintiq Pro 13HD", mit einer "Multi-Touch-Funktion", interessant für dich.
Bekanntlich hat alles immer seine Vor- und Nachteile. Grafiktabletts mit Display sind leider keine Ausnahme. Wo viel Licht ist, gibt es natürlich auch Schatten. Ich werde die Schattenseiten etwas für dich aufhellen, damit du auch die Nachteile deutlich erkennst und dir eventuelle Enttäuschungen ersparst. Im folgenden siehtst du eine Übersicht der Vor- u. Nachteile von Grafiktabletts mit Display. Einige Punkte betreffen natürlich beide Grafiktablett-Modelle: Mit Display und ohne Display.
Grafiktabletts mit Display sind in der Anschaffung preislich im höher Segment angesiedelt. Der hohe Preis wird aber durch die Flexibilität bzw. Mobilität und den kreativen "Fun-Faktor" wieder relativiert. Der persönliche Arbeitsstil und die Arbeitsumgebung sollte darüber entscheiden, ob man sich für ein Gerät mit, oder ohne Touch-Funktion entscheidet. Geräte ohne Display sind in der Anschaffung günstiger, aber die Mobilität ist sehr eingeschränkt. Ein Tablett ohne Display benötigt zwingend ein separates Anzeigegerät (Monitor, Laptop etc.).
Vor dem Kauf solltest du also genau darauf achten, wie und wo du das Tablett nutzen möchtest. Wenn du ortsunabhängig arbeiten möchtest und der hohe Preis für dich keine Rolle spielt, ist ein Grafiktablett mit Display sehr zu empfehlen. Hobby- und Profizeichner werden gleichermaßen fasziniert sein von der Technik und dem Gefühl wie auf Papier zu zeichnen.